Auf dieser Seite finden sie eine Auswahl interessanter Bücher, Filme, Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Mauer und Leben in der ehemaligen DDR.
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    Newsletter No. 12
    Mai/Juni 2001

    Liebe Leserinnnen, liebe Leser,
    liebe Freunde von "Die-Berliner-Mauer.de"

    Kunstsommer 2001

    Berlin hat sich nun endlich auf den Weg gemacht, die Kunsthauptstadt des Landes zu werden. Mit der Bildershow "Der Potsdamer Platz - Ernst Ludwig Kirchner und der Untergang Preußens" in der Neuen Nationalgalerie hat die Stadt endlich wieder eine große Sommerausstellung, die einen kunsthistorischen Blick auf den Kern Berlins in den Jahren 1911 und 1912 wirft. Mit Bescheidenheit, Sorgfalt und Professionalität wurden Meisterwerke des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit zusammengestellt.

    Am 17. Mai wird im Gropius-Bau in Regie des Hauses der Kulturen der Welt die Ausstellung „The Short Century“ dem Publikum zugänglich gemacht. Kurator dieser Exposition ist kein geringerer als der künftige Dokumentachef Okwui Enwezor, der hier einen Überblick über Kunst und Kultur Afrikas zwischen 1945 und 1995 gibt. Wieder einmal mehr hat sich das Haus der Kulturen der Welt, deren Ausstellung moderner ostasiatischer Kunst „Translated Acts“ noch in den eigenen Hallen zu sehen ist, um eine Vermittlung zwischen europäischer und internationaler Kunst verdient gemacht.

    Eine große Enttäuschung ist dagegen die von der Holländerin Bois kuratierte 2. Berlin-Biennale junger Kunst, die in den Kunstwerken und im Postfuhramt gezeigt wird. Sicher gibt es auch dort herausragende Kunststücke zu entdecken, doch wirkt die Zusammenstellung dieser Exposition insgesamt sehr beliebig und hilflos. Auch auf die für die späten 90erJahre in der Kunst typischen Fun- und Eventaspekte mochte die Holländerin nicht verzichten. Anders als der Ex-Dokumenta-Chefin Catherine David, die im Winter in den Kunstwerken die wunderbare Ausstellung „Stand der Dinge“ zeigte, fehlte der Kuratorin Bois der unaufgeregte, couragierte und weitsichtige Blick auch auf politische und soziale Positionen in der modernen Kunst.

    Und wer sich an moderner Hauptstadtkunst noch nicht ausreichend berauscht hat, kann auf unsere Literaturtips zurückgreifen.

     

Bücher      

 

    Buchtip des Monats:



    Ellen Sesta, Der Tunnel in die Freiheit, Ullstein Berlin/München 2001

    Die Ereignisse um den Mauerbau am 13.August 1961 sind weitgehend erforscht:
    Doch die Aktivitäten der jungen Menschen, die damals spontan und heftig gegen die Eingrenzung ihres Lebensraumes protestierten, sind immer noch von einem Nebel aus Legenden und Gerüchten umgeben. Bis zur Gewaltsamen Teilung der Stadt hatte es für sie nur ein geographisches, nicht aber ein politisches Berlin-West oder Berlin-Ost gegeben. Plötzlich durften sie sich nicht mehr frei in der Stadt bewegen.
    Der Weg vom Protest zur Flucht war kurz. Nicht wenige Fluchtversuche aber endeten wie die von Peter Fechter mit einer tödlichen Tragödie. Jetzt endlich erfahren wir etwas über das wohl spektakulärste und er-folgreichste Fluchtunternehmen: Am 14.September 1962 gelang zahlreichen Menschen die Flucht durch einen Tunnel, der unterhalb der Grenzanlagen zwischen der Bernauer Straße im Westen und der Schönholzer Straße im Osten verlief. Der amerikanische Fernsehsender NBC hat dieses Fluchtprojekt im Film festgehalten – ein einmaliges historisches Dokument.
    In Deutschland und speziell in Berlin jedoch haftete diesem Ereignis immer ein fader Beigeschmack an. Wie hatte es gelingen können, so fragten sich viele, einen 123 Meter langen Tunnel zu bauen, ohne dass die Geheimdienste der Alliierten oder die Berliner Polizei davon Wind bekamen? Wieso hat die Stasi diese Tunnelflucht nicht verhindern können, was ihr doch in so vielen Fällen gelang? Ellen Sesta, die als Kurier indem Projekt eingesetzt war und 1963 einen der beiden Ideengeber des Unternehmens heiratete, hat jetzt diese bewegende Geschichte aufgeschrieben.

    Ein Tag hat alles verändert

    Ihr Vorhaben dürfte durch die Arbeit des Journalisten Henry Köhler gefördert worden sein, der im Auftrag von Spiegel-TV eine Dokumentation erarbeitete und dabei im vergangenem Jahr einen Teil des Tunnels freilegen konnte. Als Frau Sesta davor stand, wurde ihr erstmals das ganze Ausmaß des damals Erlebten bewusst. „Ein einziger Tag nur“, resümiert sie im Buch „kann alles verändern“. Ihr Mann, der ebenfalls die Tunnelöffnung miterlebte, war von dem Anblick geradezu schockiert. „Mein Gott“, flüsterte er seiner Frau zu, „viereinhalb Monate meines Lebens habe ich praktisch hier unten verbracht“. Es wäre unfair, die Geschichte nachzuerzählen. Dem Leser sei direkte Lektüre empfohlen: Sie ist nicht nur sehr spannend, sondern auch menschlich berührend. Der Bernauer Fluchttunnel war wirklicheinzigartig. Kommerz, wie er später in der Fluchthilfe vielfach üblich wurde, spielte keine Rolle. Am Bau des Tunnels hatten sich vor allem Studenten beteiligt, viele von ihnen kamen aus dem Ostteil der Stadt. Gerade diese hätten die Brutalität des kommunistischen Regimes bereits vor der Grenzziehung am eigenen Leib erlebt. Sie engagierten sich, um Verwandte oder Freunde in die Freiheit zu bringen. Die Initiative zur Flucht war dabei von den Menschen Im Osten und nicht, wie später die DDR-Propaganda behauptete, vom Westenausgegangen. Die Ideengeber zu dem ganzen Unternehmen waren jedoch zwei junge Italiener, die in Berlin studierten. Einer von ihnen hatte einen deutschen Kommilitonenkennen gelernt, der mit seiner jungen Familie in Ostberlin wohnte. Im Laufe der Zeit war eine enge Freundschaft entstanden, die nach der Grenzziehung bestehen blieb. Als ausländische Staatsbürger durften Italiener Ostberlin besuchen.

     Disziplin und Einfallsreichtum

    Zunächst hatte der deutsche Freund die Teilung nur für eine temporäre Maßnahmegehalten. Je mehr die Mauer Wirklichkeit wurde, desto mehr verzweifelte er und bedrängte Freunde, ihn und seine Familie rauszuholen. Die Art und Weise, wie die beiden Italiener und der sie umgebende kleine Führungskreis die Tunnelflucht vorbereiteten und durchführten, ist unglaublich. Unbedingtes Engagement, hohe Verantwortung und strikte Disziplin waren notwendig. Das Entscheidende dürfte jedoch der enorme Einfallsreichtum gewesen sein, wenn es darum ging, momentane Schwierigkeiten zu überwinden.
    Ohne die Zusammenarbeit mit der NBC wäre das Projekt allein aus Geldmangel gestorben. Das Heft des Handelns gaben sie nie aus der Hand. Dies machte es der Stasi auch unmöglich, das Projekt zu verhindern. Versucht hat sie es. Umso überraschender, ja geradezu traurig ist das Ende der Geschichte. Statt einer ausgelassenen Feier blieb der Kontakt zwischen Flüchtlingen und Fluchthelfern distanziert. Ein gemeinsames Treffen hat es nie gegeben. Nach dem Bericht von Ellen Sesta machten die Flüchtlinge einen desorientierten Eindruck. „Wahrscheinlich wurde auch manchem von ihnen bewusst, dass sie einfach alles, was sie besaßen, zurückgelassen hatten“.
    Von Helmut Trotnow
    Direktor des Alliierten-Museums
    http://www.alliiertenmuseum.de
    mit freundlicher Genehmigung des Tagesspiegels.

    Weitere Buchempfehlungen (ts):


    Georg Klein, Barbar Rosa, Alexander Fest-Verlag, 2001

    Die Feuilletons und die Leipziger Buchmesse feierten Georg Klein in diesem Frühjahr als den deutschen Schriftstellerstar. Insider wußten schon lange, dass Klein ein Großer ist. Bereits mit Libidissi (siehe unser Newsletter No. 7) hatte Klein ein phantasievolles, metaphorisches und sprachgewaltiges Meisterwerk vorgelegt. Im letzten Sommer erhielt der Autor den Ingeborg-Bachmann-Preis für die jetzt veröffentlichte Detektivgeschichte Barbar Rosa – ein Buch, das, wie Klein verriet, erst zehn Jahre in der Schublade schlummern mußte, bis es seinen Verleger fand.

    Es ist die Geschichte eines Auftrages. Mühler, der leicht heruntergekommene Detektiv bekommt von seinem alten Klassenkameraden Hannsi, dem Leiter einer ominösen Verwaltung, den Auftrag, einen verschollenen Geldtransporter in der Stadt ausfindig zu machen. Die Suche Mühlers wird zu einer kafkaesken Odyssee durch die Stadt und in die Hinterzimmer bizarrer Gestalten, die ihm bei seiner Suche weiterhelfen. Sein Freund Kurti, der einer zwanghaften Urinophilie obliegt, die Boutiquenbesitzerin Hella, der Künstler Bertini und die Gebrauchttexthändler Ulbich. Kleins Erfolgsrezept ist die gekonnte, unaufdringliche Vermischung der Stilelemente der Erzählung mit der des Comics; letzterem entlehnt er Figuren, Handlungsorte, Situationen und selbst denen Sprache. Dadurch wird es Klein möglich, die realistischen Fesseln zu sprengen und unverwechselbare phantasievolle, bizarre Momente heraufzubeschwören, die seine Literatur von den Texten vor allem seiner jüngeren Zeitgenossen so wohltuend unterscheidet. Durch dieses übertrieben erzählerische, phantasievolle, das zum Zeichenhaften wird, gelingt es Klein auf seinen Erzähltableaus eine eigene Bildwelt heraufzubeschwören; ihm geht es darum, sichtbar zu machen, etwa dann, wenn die Brüder Ulbich in ihrem Laden für gebrauchte Texte eine Parallelwelt inszenieren, in der sich jedermann nach seinen Wünschen an den Schriftstücken anderer bedienen kann oder dann, wenn die halbe Stadt ihrer Sucht nach dem in Hinterzimmern gebrauten Alkoholverstärker Sucko erliegt, der nach ungeübtem Genuß verheerende Wirkung auf Protagonisten wie Komparsen des Kleinschen Reigens ausüben kann.

    Auch wenn dieses Buch nicht Kleins stärkstes ist, gehört dieser Autor im Moment sicher zu den wichtigsten Schriftstellern der mittleren Generation; seine herausragende Bedeutung besteht auch in dem restaurativen und zugleich erneuernden Akt für eine Literatur, die sich aus Sprachverliebtheit, Belesenheit, Zitierlust und Humor speist, und die er der kurzlebigen, verwechselbaren Jungprosa unserer Tage so erfolgreich entgegensetzt: Phantasie, Stil, Sprache, Dramaturgie, Stoff und Fiktion, verschollen geglaubte Momente der Literatur, beginnen wieder zu zählen. Es ist schließlich die Sehnsucht des Lesers, sich der eigenen Wirklichkeit entfernen und dabei in eine fremde Geschichte tauchen zu dürfen, ohne dabei auf die Zitate des Bekannten, Gelesenen, Gesehenen ganz und gar verzichten zu müssen, der sich Meister Klein verpflichtet fühlt. (af)


    Helmut Krausser, Schmerznovelle, Rowohlt 2001

    Man muß es vorneweg sagen: Helmut Krausser ist es gelungen ein Buch mit gefährlicher Tiefenströmung zu schreiben. Nach ‚Der große Baragozy‘ hat er sich wieder an ein psychologisch aufgeladenes Melodram gewagt, und siehe da, noch tiefer jagt er den Nagel ins Fleisch. Hocherotisch natürlich. Erhitzt und aufgeladen. Mit kaltem und heißem Atem. Durchsetzt mit den Ausdünstungen von Bedrängnis und Verirrung. Dabei verbinden sich  stilistische Raffinesse und instinktsicherer Plot zu einem sirenenartigen Sound, der den Leser entführt und ins Abseitige zieht.
    Alles fängt in größter Sonntagsruhe an: Ein Arzt, Experte für sexuelle Aberrationen, besucht seinen ergrauten Doktorvater in einem österreichischen Badeort, um mit ihm ein paar entspannte Tage zu erleben. Doch dann legt man ihm nahe, sich eines interessanten Casus anzunehmen. Johanna Maria Palm, die allein im Ort wohnt und deren Verhalten Rätsel aufgibt. Schon beim ersten Treffen verrutscht dem Arzt das schützende Visier seines Berufsstandes. Die Frau benimmt sich sonderbar, schockiert durch Direktheit und Freizügigkeit, verschließt sich unvermittelt wieder. Ihr Gast ist angezogen, verführt, aufgewühlt. Sein Interesse steigert sich, als er von den mysteriösen Umständen des Verschwindens ihres Mannes erfährt. Er beginnt zu recherchieren, steckt aber schon tief im Dornengeflecht der Verstrickungen. Die Dinge rasen auf ihren unvermeidlichen Ausgang zu.
    Krausser verzaubert durch fein bestimmte Tempi und den Ton des Ahnungsvollen, der nicht Glauben schenken möchte. Das Protokoll der Ereignisse, das der Protagonist vor uns aufrollt, setzt bis in die Extreme auf den Duktus der Sachlichkeit, der sich aber alsbald als Fälschung erweist. Denn der protokollarischen Beherrschung der Dinge, steht ihre Unberechenbarkeit und seltsame Wucht entgegen. Mit Tom Tykwer mag man sagen: Krausser hat ein böses, wundes und verzauberndes Buch geschrieben. (sm)



    Ricarda Bethke, die anders rote Fahne, Fischer-Verlag, Frankfurt/Main, 2001

    Ein autobiographischer Romanversuch über Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden eines ostdeutschen Frau nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Spannungslose Tagebuchaufzeichnungen, die den Blick in die Vergangenheit mit Fingerzeig und Didaktik versperren. Überdrüssig macht vor allem die verträumte Reflexion eines alternativen „sozialistischen Modells“ und das leerlaufende Bemühen um angestrengte Intellektualität. Unser Resumé: Die literarische Analyse der ostdeutschen Vergangenheit sollte Autoren überlassen werden, Hilbig, Jirgl, Hein oder Braun etwa. Und amüsieren können Sie sich besser bei Georg Klein. (df)




    Frank Goosen, liegen lernen, Roman Eichborn, 2001

    Das Leben ist Musik. Das will uns das Buchcover sagen. Da dreht sich die schwarze Vinylscheibe und läßt Vergangenes wieder auferstehen. Lauter Referenzen: Das Ruhrgebiet der 80er Jahre. Die Sensationen des Alltäglichen. Die Bewegungsarmut der Provinz. Die Existenzkämpfe der Adoleszenz. Und natürlich die ersten Bauch und Nackenschläge, die einem auf dem Parkett des Paarungsreigens zugefügt werden. Das Buch von Frank Goosen lebt von Wiedererkennung und setzt auf Identifikation. Wo der Held Helmut stolpert, möchte man aus Mitleid mit zu Boden gehen. Dabei besitzt er kaum Attribute des Heldenhaften. Er ist ein Langweiler, Nachahmer, Nicht-Wissen-Woller, der sich durchwurstelt statt der Welt seinen Prägestempel aufzusetzen. Dennoch Goosen erzählt von Helmut ohne viel Schmu, so daß dieser zum liebenswerten boy next door wird. Wir gehen mit ihm zur Schule, wir studieren mit ihm, wir schauen ihm bei seiner Promotion über die Schulter. Und schließlich gönnen wir ihm die vermaledeiten Frauengeschichten doch, und sind enttäuscht und verständig, wenn es mal wieder in die Hosen geht. Das Ganze ist nett von der Leber geplaudert. Der Autor parliert, manchmal greift er zum Kalauer, um der Gemächlichkeit eins auszuwischen. Und siehe da: ehe man sich versieht ist die Langspielplatte beendet. ‚Liegen lernen‘ kann man als Synonym für den Plattenteller des Lebens sehen, der sich mit Gleichmut dreht, ganz egal, welche Musik gespielt wird, und dann irgendwann zum Ende kommt. Bei Goosen klingt als Schlußakkord ein happy end. (sm)



    Marc Höpfner, Pumpgun, Frankfurter Verlagsanstalt, 2001

    Wieder ein Neuling, wieder ein im Milieu des Postpubertierens angelegtes Thema – und man möchte das Buch am liebsten wieder weglegen. Aber bereits die ersten Zeilen üben eine Sogwirkung aus, die den Leser Seite um Seite bis zum bitteren Ende dieser brisanten Geschichte hinabzieht. Eine Pumpgun – eine abgesägte Schrotflinte, mit einer barbarischen Wirkung auf Jagdwild, wie sie auch von amerikanischen Straßengangs gerne im Nahkampf verwendet wird – ist Dreh- und Angelpunkt dieses Romans über vier junge Menschen in ihrem letzten Schuljahr: Alex, der Ich-Erzähler, der Jahre später vergeblich versucht, Gerechtigkeit herbeizuführen, seine schöne, italienische Freundin Doro, Alfred Ox, der mit der titelgebenden Waffe ausgerüstet an seiner Schule ein Gemetzel auslöst, und Pauly, der Drahtzieher.
    Unaufgeregt, reflektiv und mit einer, für einen Erstling sicheren Dramaturgie erzählt Höpfner, in kleinen Spannungsbögen, wie es zu dieser Katastrophe kam und mit welchen Mitteln Alex nach Jahren des Fernbleibens, versucht, die Geschichte noch einmal aufzurollen. Aktualität gewinnt das Buch auch deshalb, weil Geschichten wie diese auch an deutschen Schulen längst keine Fiktion mehr sind. (ts).




    Thomas A. Schmidt
    Serengeti,
    Roman, Rake Verlag, 28,90 DM
    (3-931476-01-4)


    Eine verhängnisvolle Reise in die Vergangenheit:
    Fünf Männer und fünf Frauen aus dem Westen Deutschlands folgen im Jahr 1999 der Einladung in das hermetisch abgeriegelte Erholungsgebiet "Zukunft" auf einer Insel im Nordosten Deutschlands. Wie in einem Naturpark sind dort Verhältnisse konserviert, wie sie vor 1989 überall in der DDR geherrscht haben. Was als humorvolle Urlaubsreise beginnt, wird jedoch bald zur beängstigenden Wirklichkeit. Fast willenlos lassen sich die Neuankömmlinge mit einer neuen Identität ausstatten und bemerken nicht, daß sie der neuen Realität nicht mehr entfliehen können. (df)

 

    Thomas A. Schmidt
    Weimar oder das Ende der Zeit, Roman, Rake-Verlag, 38,00 DM (3-931476-05-7)


    Deutschland, zehn Jahr nach der Wende. 1999 prallen Ost und West in der Kulturhauptstadt Weimar aufeinander. Der Kunstversicherer und Sprengspezialist Jakob Weimar, Held des Romans, flieht aus Frankfurt/Main in den Osten Deutschlands bis nach Weimar, auf der Spur seiner großen Liebe Rachel. Er trifft auf skurrile Gestalten, Klassikverehrer, die die Gegenwart verdrängen, Nostalgiker, die den untergegangenen Sozialismus wieder aufbauen wollen und eine kleine Revolution anzetteln, kopflose Intendanten, berühmte Schriftsteller und weniger berühmte Künstler. Alles spielt sich vor der Kulisse der Kulturhauptstadt im turbulenten Jahr 1999 ab. Auch mit Kulturkritik wird nicht gespart, wenn Schmidt in Weimar das deutsche Disneyland entdeckt. (df)

     

Ausstellungen       

 


    Kunst – Top 10:


    The Short Century – Gropius Bau

    Die erste Ausstellung afrikanischer Kunst zwischen 1945 und 1995, die die Entwicklung in Bildender Kunst, Fotografie, Theater, Literatur und Architektur vor dem Hintergrund der Befreiungsbewegungen dokumentiert.

    Translated Acts – Haus der Kulturen der Welt

    Moderne Kunst aus Ostasien in Nachbarschaft zum Kanzleramt.

    Der Potsdamer Platz – Neue Nationalgalerie
    Ernst Ludwig Kirchner und der Untergang Preußens

    2. Berlin Biennale Junger Kunst
    Kunstwerke, Postfuhramt, U-Bahn-Bögen Jannowitzbrücke

    Kunstbank Brunnenstraße (4.5. bis 1.6.), (Mitte)
    Albrecht Schäfer und Juliane Ziegler

    Die jungen Stipendiaten des Berliner Senats zeigen ihre neuen Arbeiten. Albrecht Schäfer mit Fotografien des Alexandersplatzes nach unrealisierten Entwürfen von Gropius, Libeskind u.a.

    Galerie Kamm ( ab 12.5.)
    Münzstraße (Mitte)
    Sally Guttierez

    Galerie Schuster & Scheuermann (5.5. bis 16.6.)
    Charlottenburg
    Stephan Mühle, Trophäen

    Galerie Thomas Schulte
    Mommsenstraße (Charlottenburg)
    Sol le Witt, New Wall Drawings

    Galerie Arndt & Partner
    Augustsstraße (Mitte)
    Olaf Breuning, Videoinstallationen

    Contemporary Fine Arts
    Sophienstraße (Mitte)
    Cecily Brwon, Dreams in Heaven


     

    Thematische Ausstellungen:

    Die Mauer – vom 13. Aug. 1961 bis heute; Eine Welt ohne Mauer – Malwettbewerbergebnisse
    Museum Haus am Checkpoint Charlie, Friedrichstr. 44

    Historischer Ort der deutschen Kapitulation 1945 – Ausstellung zur Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehung 1917 – 1990
    Museum Berlin Karlshorst, Zwieseler Str. 4

    Grenzblicke
    Dokumentationszentrum Berliner Mauer,
    Bernauer Str. 111
    Führungen zur Gedenkstätte und zur Kapelle der Versöhnung,
    Anmeldung unter:
     Tel. 464 10 30, Fax 460 697 40 oder per E-Mail:
    nooke@berliner-mauer-dokumentationszentrum.de
    weitere Infos unter:
    www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de

    Berliner Bilder – u.a.
    Graphiken von Eberhard Franke, Bernhard Friebel
    Graphothek Berlin, Buddestr. 21

    Informations- und Dokumentationszentrum beim Bundesbeautragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Gauck-Behörde)
    Ständige Ausstellung zum Thema:
    “Staatssicherheit - Machtinstrument der SED-Diktatur”
    Mauerstrasse 38
    geöffnet Mo.- Sa. 10.00 -18.00
    030 / 22 41 77 70
    weitere Infos unter:
    http://www.bstu.de

     

Film      

 

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Theater       

 

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Veranstaltungen       

 

    Führung zur Gedenkstätte Berliner Mauer (Bernauer Straße)
    030 / 464 10 30

    Gangart Berlin – Führung zum Thema 10 Jahre Mauerfall
    030 / 327 037 83

    Stadtverführungen/ Kulturbüro Berlin
    030 / 444 09 36
    Jeden Montag Mauerspaziergang von der Bernauer bis zur Invalidenstraße
    Berlin im 20. Jahrhundert

    Sonderführung „Auf den Spuren der Mauer“
    Edith Anna Haase, Berlin
    030 / 217 63 20

    Die Mauer – eine Spurensuche / Ansichtssachen
    030 / 429 91 33

 

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