Während die DDR den Ausbau der Mauer systematisch vorantreibt und perfektioniert, zeigt sich der Westen wenig handlungsfähig und läßt die DDR gewähren. Bis 1989 werden 5.000 Fluchtversuche unternommen, von denen über 3.000 scheitern, zu Verhaftungen und Verletzungen führen. Insgesamt verlieren 239 Menschen allein an der Berliner Mauer ihr Leben.

 

 1963, 21. Juni ______________________________

Grenzgebiet

 

Die DDR-Regierung ordnet Maßnahmen zur Einrichtung eines Grenzgebietes zwischen der DDR und West-Berlin an. Ein 100m- Schutzstreifen wird eingerichtet, der von DDR-Bürgern nur mit Sonderausweis betreten werden darf. Bürgern anderer Staaten ist das Betreten des Grenzgebietes verboten.

 1963, 21. Juni _______________________________

J.F.K

 

US-Präsident Kennedy wird von den Bürgern West-Berlins triumphal empfangen. Die mit seinem Besuch verbundenen Hoffnungen zu einem Abbau der Mauer werden jedoch nicht eingelöst.

 1963, 17. Dezember _________________________

Passierscheinregelungen

 

Nach sieben Verhandlungsrunden über eine Passierschein-Regelung, die abwechselnd in Ost- und in West-Berlin stattfanden, wird eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Senat von Berlin und der Regierung der DDR unterzeichnet. West-Berlinern wird es nun in beschränkten Maße wieder möglich, ihre nächsten Angehörigen im Ostteil der Stadt zu besuchen.

 1966 ________________________________________

Beobachtungstürme

 

Die Grenztruppen der DDR errichten die ersten Beobachtungstürme, um den Todesstreifen zu kontrollieren und Fluchtversuche zu vereiteln.

 1966, Dezember ____________________________

verschärftes Regime

 

Die Verhandlungen über weitere Passierscheinregelungen scheitern. Der Besuchsverkehr wird beeinträchtigt.

 1968 _________________________________________

Mauer der 3. Generation

 

DDR- Grenztruppen errichten der Mauer der "3. Generation", bestehend aus Betonplatten mit aufgesetztem Rohr, die alle weiteren Fluchtversuche über die Mauer verhindern sollen.

 1971 ________________________________________

Grenzzaun

 

Zur weiteren Befestigung der Mauer wird ein "Grenzzaun" aus engem Stacheldraht installiert.

 1971, Februar _______________________________

Umstrukturierung der Grenztruppen

 

Um ihre "Schlagkraft" an den Grenzen zu erhöhen, werden die Grenztruppen der DDR umstrukturiert. Es entstehen die sogenannte Grenzkommandos Nord, Mitte und Süd sowie die Grenzbrigade Küste.

 1971, 3. Mai _________________________________

Honecker wird Parteichef

 

Erich Honecker löst Ulbricht als SED-Parteichef ab. Die Hoffnungen auf Reformen werden bald getrübt. Honecker verschärft die ideologische Ausrichtung des SED-Regimes und den weiteren Ausbau der Mauer (1974 - 1976).

 1971, 17. Dezember _________________________

Transitabkommen

 

Unterzeichnung des Abkommens über den Transitverkehr zwischen der BRD und der DDR.

 1972, 3. Juni ________________________________

Viermächte-Abkommen

 

Das Viermächte-Abkommen tritt in Kraft. Der Status Berlins bleibt erhalten.

 1972, 21. Dezember _________________________

Grundlagenvertrag

 

Der Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR wird unterzeichnet. Damit wird die DDR faktisch von der Bundesrepublik als souveräner deutscher Staat anerkannt.

 1974 - 1976 _________________________________

Verschärfter Mauerausbau

 

1974 wird die sogenannte Hinterlandmauer, einschließlich Grenzsignalzäunen, errichtet.
Bereits im nächsten Jahr werden die ersten eckigen Beobachtungstürme in Betrieb genommen. 1976 werden schließlich die ersten Teile der Mauer der 4. Generation (Grenzmauer 75) gebaut. Die Mauer wird mehr denn je zu einem unüberwindbaren Hindernis. Dennoch reißen die Fluchtversuche nicht ab. Immer wieder gibt es neue intelligente Lösungen von Bürgern mit einem ungebändigtem Freiheitswillen, die der DDR den Rücken kehren wollen. Die DDR-Regierung reagiert mit verschärfter Überwachung der Maueranlagen. Wie kaltblütig die Grenztruppen reagieren, zeigt auch der 1975 stattfindende Zwischenfall an der Spree, in der zwei kleine West-Berliner Kinder ertrinken, weil die Grenzposten der DDR die Hilfeleistungen aus dem Westen unterbinden und selbst erst verzögert die Hilfe einleiten.

 1977, 7. Oktober ____________________________

Zusammenstöße

 

Die DDR-Bevölkerung steht keinesfalls geschlossen hinter der Politik und den Maßnahmen des SED-Regimes. Vor allem unter den Jugendlichen regt sich der Widerstand. Auf dem Alexanderplatz kommt es am "Tag der Republik" zu schweren Zusammenstößen zwischen jungen Menschen und der Volkspolizei. Die Menge fordert "die Mauer muss weg." Aber die Hoffnungen werden schnell in Blut ertränkt. Drei Jugendliche kommen ums Leben.

 

 1980, 13. Oktober ___________________________

Mindestumtausch

 

Die wirtschaftliche Situation der DDR ist bedenklicher denn je. Vor allem Devisen für den Einkauf wichtiger Rohstoffe und Konsumgüter aus dem westlichen Ausland werden immer knapper. Die SED unternimmt Versuche, durch die Erhöhung des Mindestumtauschs bei Besuchen im Osten auf 25 DM, die leeren Kassen aufzubessern. Das Resultat ist allerdings niederschmetternd - die Besucher bleiben aus.