also ich bin die Mauer
ich bin der Martin und du?
warum denn oktober
Ich schreibe gerade an ein Jugendbuch über die Mauer und ihr Fall. Sie glauben es bestimmt kaum aber ich bin 11 Jahre alt und interessiere mich sehr über diese Mauer. Ich selbst habe noch nie Reste dieser Mauer selbst gesehn, noch war ich in Berlin.
Im Zusammenhang mit der neu entfachten Debatte um den Tag der Deutschen Einheit (bisher 3. Oktober) ist es jetzt angebracht, ohne Hast und in einer breiten öffentlichen Diskussion darüber nachzudenken, ob dieser nicht besser auf den 9. November gelegt und in Zukunft als nationaler Gedenk- und Feiertag begangen werden sollte. Dieser Tag steht wie kaum ein anderer für die positiven und die negativen Seiten unserer Geschichte:
Von Anonym am Mittwoch, den 9. November, 2005 - 12:28:
Von Anonym am Mittwoch, den 9. November, 2005 - 12:26:
Von Issy am Samstag, den 27. November, 2004 - 08:25:
Von Guido am Sonntag, den 14. November, 2004 - 22:03:
• 9.11.1918: Tag der Freude - Ausrufung der Republik in Berlin.
• 9.11.1923: Tag der Freude - Wehrhaftigkeit der Demokratie: Scheitern des Hitler-Putsches in München.
• 9.11.1938: Tag der Trauer - Reichspogromnacht: Brennende Synagogen sowie verschleppte, gefolterte und getötete jüdische Mitbürger als Menetekel für den Holocaust.
• 9.11.1989: Tag der Freude – Fall der Mauer in Berlin – strahlender Höhepunkt der friedlichen Revolution in der DDR.
Als seinerzeit die Mauer fiel und die spätere Einheit unseres damals noch geteilten Vaterlandes nur noch eine Frage der Zeit war, fuhr ich spontan wie unzählige andere Menschen aus aller Welt auch nach Berlin, um in diesem großen geschichtlichen Augenblick dabei zu sein. Ich werde es nie vergessen, zusammen mit vielen anderen, direkt vor dem Brandenburger Tor, an der Nahtstelle der beiden Systeme, im Angesicht der Wasserwerfer der DDR-Grenztruppen, auf der Mauer gestanden zu haben. Eine unglaubliche Aufbruchstimmung hat die Menschen damals erfasst, eine unbeschreibliche Freude über dieses unsagbar schöne Ereignis. Es war schon ein besonderes Erlebnis, Auge in Auge mit den überflüssig gewordenen Organen des östlichen Unrechtsregimes, im Chor mit vielen anderen Menschen alle drei Strophen der „Internationalen“ und die beiden deutschen Hymnen „Auferstanden aus Ruinen“ und „Einigkeit und Recht und Freiheit“ zu singen. Dieser Gemeinschaftsgeist, diese Aufbruchstimmung, die seinerzeit unser ganzes Land erfasste, ist leider in die Jahre gekommen. Es ist an der Zeit, dies zu ändern. Dazu könnte auch ein nationaler Gedenk- und Feiertag 9. November beitragen.