"Bereits der Bau der Berliner Mauer war der Offenbarungseid des sozialistischen Unrechtsregimes in der DDR. Man muss sich diesen historisch einzigartigen Vorgang immer wieder vor Augen halten: Die sozialistische Staatsführung und ihre Apparatschiks sperrten damals ein ganzes Volk ein, weil es ohne Beton, Stacheldraht und Schießbefehl davongelaufen wäre. Fast 2,7 Millionen Menschen hatten zwischen August 1949 und August 1961 dem Sozialismus den Rücken gekehrt und die DDR verlassen. Die Mauer ist somit auch der klare Beweis dafür, dass die Menschen in der DDR nicht erst 1989 gezeigt haben, was die überwältigende Mehrheit von ihnen vom real existierenden Sozialismus hielt: Nichts."
Dr. Angela Merkel
Vorsitzende der CDU Deutschlands
Berlin, den 16.08.2001
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"Die Mauer war die ständige Anklage gegen die Brutalität der kommunistischen SED-Diktatur. Sie dokumentierte die Unterdrückung der persönlichen Freheitsrechte und die Verweigerung des Grundrechts auf Selbstbestimmung, die jedem Bürger eines Staates nach der UN-Charta zustehen. Der Tag, an dem die Mauer zerbrach und die Wiedervereinigung der 45 Jahre getrennt lebenden Menschen Wirklichkeit wurde, sollte für jeden Deutschen zum glücklichsten Tag seines Lebens gehören."
Gerhard Löwenthal
Journalist, Präsident der Menschenrechtsorganisation "Hilferufe von drüben"
Berlin, den 13.08.2001
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"Gedenken wir nicht nur allein der fast eintausend Opfer, die an Mauer und Stacheldraht auf Befehl der SED-Machthaber ermordet wurden. Erinnern wir uns auch an die ungezählten Liebesgeschichten zwischen Ost und West, die der Mauerbau brutal beendete. Vergessen wir niemals, wieviele Menschen sich für den Freitod entschieden, weil der mönströse Betonbau quer durch Berlin und ganz Deutschland ihr Leben zerstört hatte. Denken wir auch an die Menschen, die ohne den Beistand ihrer nächsten Angehörigen sterben mußten, weil der 'reale Humanismus' (K. Marx) der kommunistischen Gewaltherrscher einen letzten Besuch am Sterbebett unmöglich machte."
Prof. Dr. Peter Maser
Münster, den 12.08.2001
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"Es waren Deutsche, die Bürger eingemauert haben!
Das vereinigte Deutschland muß deshalb gegenüber der Welt immer und überall als Hüter der Menschenrechte auftreten."
Dr. Peter Busse
Ehemaliger Direktor bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
Berlin, den 10.08.2001
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"Der 13. August ist und bleibt ein Tag der Mahnung. Auch wenn die Mauer, als eines der scheußlichsten Symbole von nterdrückung, Unrecht und Diktatur gefallen ist, bleibt der Geist der Mauerbauer lebendig. Freiheit, Menschenrechte und Demokratie sind nicht selbstverständlich. Sie müssen immer wieder von neuem bezeugt, erkämpft und verteidigt werden. Die Mauerbauer von gestern dürfen unsere Zukunft nicht in ihre Hand bekommen."
Frank Steffel
Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
Vorsitzender der CDU-Fraktion, Spitzenkandidat
Berlin, den 10.08.2001
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"Die DDR war schon 1961 wirtschaftlich am Ende. Ohne das Korsett der Mauer wäre dieser Staat, das SED-Regime, in sich zusammengefallen. Die Mauer hatte keine friedenssichernde Funktion, sondern nur eine systemstabiliserende. Die DDR sollte ein Staat der Arbeiter und Bauern sein. Doch die Arbeiter und Bauern wollten besser leben und gingen in den Westen. Sie wollten Freiheit und Einheit. Die Mauer war in Deutschland und weltweit das Symbol der Unfreiheit und Trennung. Der Bau der Mauer durch die SED bedeutete für die Ostdeutschen lebenslänglich Haft. Nichts anderes machte so deutlich wie die Mauer, dass die führende Partei der Arbeiter und Bauern genau nicht die Interessen der einfachen Menschen vertrat. Die Mauer war nicht Verrat an der an sich guten Sachen des Sozialismus und an seinen Idealen, sondern ein Staatsverbrechen zur Fortführung des realen Sozialismus in Form der
SED-Diktatur."
Günter Nooke
Mitglied des Deutschen Bundestages
Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Berlin, den 03.08.2001
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"...Die Mauer wurde zur Metapher für den Konflikt des Jahrhunderts. Ein unmögliches Stück politischer Architektur, ein negatives Faszinosum, das auf den ersten Blick gegen den Sozialismusversuch namens DDR zeugte..."
Günter Schabowski
Berlin, den 30.07.2001
Das komplette Statement finden Sie hier.
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„Die Geschichte der Menschheit kennt viele Mauern: Stadtmauern, Burgmauern bis hin zur chinesischen Mauer. Diese Mauern dienten dazu, äußere Feinde von einer Eroberung abzuhalten. Sie waren Schutzwälle vor äußerer Bedrohung. Karl Eduard von Schnitzler und die offizielle DDR-Propaganda verkündeten immer wieder, auch die Berliner Mauer diene einem solchen Zweck. Aber das war Lüge. Niemand hatte die Absicht, die DDR militärisch zu erobern. Die Berliner Mauer war im Gegenteil einer Gefängnis- oder KZ-Mauer vergleichbar. Sie sollte verhindern, dass der DDR die Leute weglaufen und so eine Abstimmung mit den Füßen stattfindet. Sie sollte das Ausbluten der DDR verhindern. Es war ein Schutzwall, der die DDR vor dem Untergang durch Flucht der eigenen Bevölkerung retten sollte. Die Toten an der Mauer waren keine Eindringlinge gewesen, sondern DDR-Bürger, die das Menschenrecht auf Freizügigkeit wahrnehmen wollten. Insofern ist es eine Chuzpe, wenn die damalige Mauer-Partei SED die Mauer brauchte, um die eigenen Leute an der Flucht zu hindern, um heute als PDS offene Grenzen zu fordern, damit alle Flüchtlinge dieser Welt nach Deutschland kommen können.
Die Mauer war Ausdruck der mangelnden Attraktivität der DDR. Die DDR konnte sich die Konkurrenz mit dem verhassten Kapitalismus nicht leisten. Die Mauer war insofern Ausdruck der Schwäche, Unfähigkeit und Pleite. Deshalb war mein damaliger Satz richtig: Die deutsche Frage ist offen, solange das Brandenburger Tor geschlossen ist.“
Heinrich Lummer
Senator a.D., Mitglied des Deutschen Bundestages a.D.
Berlin, den 26.07.2001
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„Die Berliner Mauer ist der politische Ausdruck des realen Sozialismus. Jede sozialistische
Diktatur, gleich welcher Couleur – wird von ihrem eigenem Charakteristikum bestimmt, die
Menschen in ihrem Herrschaftsbereich als Eigentum und Gefangene zu betrachten und zu
behandeln.“
Herrmann Kreutzer
Vorsitzender des “Kurt Schumacher-Kreises” (seit 1967) Ministerialdirektor i.R.
Berlin, den 26.07.2001
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„Wenn die Mauer-Erbauer sich ehrlich entschuldigen, würde ich Ihnen verzeihen.
Es aber zu vergessen wäre dumm !
Darum gehört die PDS in keine Berliner Regierung.“
Rainer Eppelmann
Berlin, den 20.07.2001
E-Mail: rainer.eppelmann@wk.bundestag.de
Internet: www.eppelmann.de